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Freitag, 25. Mai 2012

Die notorisch steuersündigen Griechen überweisen ihrem Staat derzeit noch weniger als sonst.


Furcht vor Euro-Austritt? Griechen zahlen weniger Steuern

24.05.2012 ·  Die notorisch steuersündigen Griechen überweisen ihrem Staat derzeit noch weniger als sonst. Die Einnahmen könnten im Mai um zehn Prozent niedriger ausfallen. Ein Grund sei die Furcht vor einem möglichen Euro-Austritt, heißt es im Finanzministerium.
Von Tobias Piller
 
 
© dapd Finanzministerium in Athen
In Griechenland gibt es weitere Anzeichen dafür, dass sich die Bürger des Landes für einen eventuellen wirtschaftlichen Zusammenbruch des Landes rüsten. Nach Berichten über Kapitalflucht, über Abhebungen von Bankkonten aus Angst vor einer Rückkehr der Drachme ergaben nun Recherchen der Nachrichtenagentur Reuters, dass sich die Griechen auch bei den Steuerzahlungen zurückhalten. Mit Verweis auf das Finanzministerium heißt es, dass die Steuereinnahmen im Mai um zehn Prozent zurückgegangen seien. In abgelegeneren Finanzämtern seien die Einnahmen im Mai sogar um 15 bis 30 Prozent zurückgegangen, berichteten zwei Finanzbeamte, die nicht namentlich genannt werden wollten.
Für die sinkenden Steuereinnahmen gibt es eine Reihe von Gründen: Zum einen schlägt sich darin die wirtschaftliche Krise nieder. Zudem heißt es, die Steuermoral habe sich wegen des politischen Stillstands in Erwartung der Wahlen am 17. Juni verschlechtert. Schließlich gibt es auch Spekulationen darüber, dass manche Griechen keine Steuern an eine Staatsorganisation zahlen wollten, die vielleicht schon in wenigen Wochen in Konkurs gehen könnte. Dies könne selbst für finanziell liquide griechische Steuerzahler ein Grund sein, im Zweifel lieber Säumnisgebühren für verspätete Zahlungen in Kauf zu nehmen. „Die Leute stellen einige Zahlungen ein, weil uns Wahlen bevorstehen und auch wegen der Unsicherheit durch einen möglichen Euro-Austritt“, sagte ein ranghoher Mitarbeiter des Finanzministeriums.


1 Kommentar:

  1. Nach Ansicht der Credit Suisse ist die Wahrscheinlichkeit für einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone in den nächsten zwölf Monaten viel geringer als dies derzeit vom Markt erwartet wird.

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