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Dienstag, 26. Juni 2012

GriechenlandBanker und Ökonom Stournaras wird neuer Finanzminister

GriechenlandBanker und Ökonom Stournaras wird neuer Finanzminister

Nachdem der erste Kandidat von Premier Samaras aufgab soll nun Ioannis Stournaras Griechenland durch die Finanzkrise steuern. Der 55-Jährige hatte schon beim Euro-Beitritt mitgewirkt, hat aber dennoch einen guten Ruf.
Ioannis Stournaras, Banker, Ökonom und jetzt Finanzminister. Quelle: Reuters
Ioannis Stournaras, Banker, Ökonom und jetzt Finanzminister. Quelle: Reuters
AthenGriechenland hat einen neuen Finanzminister. Es ist der Ökonomieprofessor der Universität Athen, Ioannis Stournaras. Dies berichteten am Dienstag übereinstimmend die griechischen Medien. Ministerpräsident Antonis Samaras habe Stournaras bereits telefonisch benachrichtigt, berichtete das Staatsradio.


Der 56-Jährige Stournaras hat große Erfahrung als Mitarbeiter der griechischen Zentralbank (Bank of Greece) und Vorstand der griechischen Handelsbank (Commercial Bank). Zudem hatte er an den Verhandlungen zum Beitritt Griechenlands zum Euroland teilgenommen. Er ist auch Chef des griechischen Instituts für Ökonomie- und Industrieforschung (IOWE).
Wann Stournaras vereidigt wird, blieb zunächst unklar. Ebenso war fraglich, ob er schon an diesem Donnerstag am EU-Gipfel in Brüssel teilnehmen wird.
Griechenland
Die ersten Reaktionen auch bei ausländischen Experten und Beobachtern vielen positiv aus. Stournaras sei nicht nur ein erfahrener Fachmann, sondern kraftvoll und optimistisch. Der designierte griechische Finanzminister Vasilios Rapanos hatte am Montag aus gesundheitlichen Gründen auf sein Amt verzichtet. Er war in den vergangenen Wochen Wirtschaftsminister der Interimsregierung, die Griechenland zu den Neuwahlen am 17. Juni führte.
Stournaras war unter dem sozialistischen Reformpremier Kostas Simitis Ende der 90er Jahre Vorsitzender des Sachverständigenrates im Wirtschafts- und Finanzministerium. In dieser Funktion begleitete er den Weg Griechenlands in die Währungsunion.
Zuletzt leitete Stournaras das unternehmernahe Wirtschaftsforschungsinstitut IOBE, als dessen Direktor er in den vergangenen Jahren immer wieder öffentlich für marktwirtschaftliche Strukturreformen und eine entschlossene Haushaltskonsolidierung eintrat. Er gilt nicht nur wegen seiner fachlichen Qualifikation sondern auch wegen seiner politischen Erfahrung und internationalen Vernetzung als gute Besetzung für das Finanzressort.
Ein weiteres Plus: Als CEO der Emporiki Bank sammelte er in den Jahren 2000 bis 2004 Erfahrungen, die ihm jetzt zugutekommen werden – die Probleme des schwer angeschlagenen griechischen Bankensektors stehen ganz oben auf der  Agenda des neuen Finanzministers.
 
 

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