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Dienstag, 24. Juli 2012

Hochzinsanleihen 16 Prozent mit Anleihefonds

Hochzinsanleihen 16 Prozent mit Anleihefonds
21.07.2012 · Es gibt sie noch, die hohen Zinsen. Unternehmen mit überdurchschnittlich hohen Verschuldungen belohnen riskante Anleihe mit höheren Renditen. Wobei das Risiko überschaubar ist.
Von Dyrk Scherff

echszehn Prozent mit Anleihen in einem halben Jahr - das kann nur unseriös sein. Glaubt zumindest der normale Anleger. Ist es aber nicht. Soviel Wertzuwachs erzielten Fonds in diesem Jahr, wenn sie in Hochzinsanleihen anlegen. So ist es nicht überraschend, dass diese Fonds in Zeiten von Mini-Zinsen von Bundesanleihen immer beliebter werden. Und attraktiv dürften sie bleiben.
Hochzinsanleihen oder High Yield Bonds, wie die Experten sie nennen, sind Anleihen von Unternehmen und Staaten, die bei Ratingagenturen als riskant gelten und auf Ramschniveau eingestuft werden. Das sind Papiere mit einer Note von höchstens BB+ (bei Standard & Poor’s) oder Ba1 (bei Moody’s). Bei den Unternehmen erreichen auch bekannte Firmen ein solches Niveau wie etwa Heidelberg Cement oder Fresenius. Bei Staatsanleihen kommen in der Regel schwächere Schwellenländer und Länder der Dritten Welt zu diesen Bewertungen.
Sie bekommen diese Noten, wenn ihre Verschuldung überdurchschnittlich hoch ist. Dann ist auch das Risiko überdurchschnittlich, dass sie die Finanzlast irgendwann nicht mehr tragen, sie also ihre Anleihen nicht mehr bedienen können und sie damit ausfallen. Für diese erhöhte Gefahr werden Anleger mit einer höheren Rendite entschädigt. Um die Folgen eines Ausfalls zu minimieren, sollten Anleger nicht einzelne Anleihen kaufen, sondern Fonds.

Konzentration auf Unternehmensanleihen

Sie investieren in bis zu 200 Titeln. Kann einer davon nicht bedient werden, wirkt sich das nicht dramatisch auf das Depot aus. Die höchsten Renditen erzielen Fonds, die weltweit anlegen. Sie hatten zuletzt auch weniger Verlustrisiko als Fonds, die nur im Euroraum anlegen - obwohl sie dem Anleger ein Währungsrisiko bescheren. Sie haben aber ein deutlich größeres Anlagespektrum und damit mehr Möglichkeiten, interessante Papiere zu finden.
Dieses Währungsrisiko hängt vor allem vom Euro-Dollar-Kurs ab. Denn Dollar-Papiere sind in der Regel mit Anteilen von 50 bis 80 Prozent in den Fonds vertreten. Anleger, die also schon mit anderen Teilen ihres Depots im Dollarraum investiert sind - etwa Gold oder amerikanische Aktien - sollten vielleicht eher auf europäische Hochzinsanleihen ausweichen.
Die meisten Fonds konzentrieren sich auf Unternehmensanleihen, wie etwa der in diesem Jahr bisher erfolgreichste Baring High Yield Bond Fund, der auch in den vergangenen fünf Jahren zur Spitzengruppe gehörte. Er setzt zur Hälfte auf Anleihen mit einem Rating von B. 60 Prozent sind amerikanische Anleihen, europäische Papiere sind mit 16 Prozent Anteil vorhanden. Einige wenige Top-Fonds wie der Invesco Global High Income mischen mit derzeit rund 25 Prozent auch Staatsanleihen von Schwellenländern wie Polen, Türkei oder Brasilien dazu.

http://www.faz.net/aktuell/finanzen/fonds-mehr/hochzinsanleihen-16-prozent-mit-anleihefonds-11828010.html

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