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Mittwoch, 22. August 2012

Griechenland: Regierungschef Samaras verspricht Schulden zu begleichen

Griechenland: Regierungschef Samaras verspricht Schulden zu begleichen

Vor dem Treffen mit Kanzlerin Merkel, hat der griechische Ministerpräsident eine Charmeoffensive gestartet. In den nächsten Wochen soll ein Sparpaket stehen und für seine Schulden werde das Land einstehen, so Samaras.
Griechenlands Ministerpräsident Antonis Samaras empfing am Mittwoch Eurogruppen-Chef Jean Claude Juncker. Quelle: dpa
Griechenlands Ministerpräsident Antonis Samaras empfing am Mittwoch Eurogruppen-Chef Jean Claude Juncker. Quelle: dpa
 
AthenGriechenlands Ministerpräsident Antonis Samaras will das neue Sparpaket für das krisengeplagte Land „innerhalb der nächsten Wochen“ unter Dach und Fach bringen. Das versprach Samaras am Mittwoch in Athen nach einem Gespräch mit dem Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker. Zugleich versicherte Samaras, sein Land werde trotz aller wirtschaftlichen Probleme alle mit den internationalen Geldgebern vereinbarten Ziele erreichen werden. Die griechische Regierung hatte mit den internationalen Geldgebern vereinbart, ihre Ausgaben bis 2014 nochmals um rund 11,5 Milliarden Euro zu reduzieren

Größtes Problem Griechenlands ist die mehrjährige Rezession, die Steuereinnahmen versiegen lässt und die Griechen in hoher Zahl in die Arbeitslosigkeit getrieben hat. Daher bitte die Regierung darum, dass es mit der Wirtschaft endlich wieder voran gehen könne, sagte Samaras. Er hatte bereits früher erklärt, sein Land brauche mehr Zeit bei der Realisierung der von den Kreditgebern verlangten Reformen, damit die Wirtschaft nicht noch weiter abgewürgt wird.

Juncker sprach sich gegen ein drittes Hilfspaket für Griechenland aus. „Das ist Griechenlands letzte Chance“, sagte Juncker. Ob Griechenland mehr Zeit zur Erfüllung seiner Sparziele erhalte, werde vom Ergebnis der Überprüfung durch die Gläubiger-Troika aus EU, IWF und EZB abhängen. Priorität Nummer eins habe für das Land jedoch die Konsolidierung der öffentlichen Haushalte. Er sei „absolut dagegen“, dass Griechenland aus der Eurozone austrete.
Griechenland
Vor seinem Besuch bei Kanzlerin Angela Merkel am Freitag kündigte Samaras in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ zugleich neue Reformen an, etwa bessere Investitionsbedingungen und Privatisierungen von Staatsbetrieben. „Ich versichere Ihnen: Wir werden liefern“, unterstrich der Parteichef der Neuen Demokratie. Den Deutschen, dass sein Land die Hilfskredite von weit mehr als 100 Milliarden Euro zurückzahlen wird. „Das garantiere ich persönlich“, sagte er. Samaras sagte weiter, sollte die nächste Kredittranche von 31 Milliarden Euro bis Oktober nicht kommen, könne Griechenland theoretisch eine Zeit überbrücken. „Aber wenn wir diese Tranche überhaupt nicht mehr erhalten, ist Griechenland pleite“, warnte er. Ein mögliches Ausscheiden Griechenlands aus der Euro-Zone nannte er „für uns katastrophal, aber auch schlecht für Europa“.
 

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