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Donnerstag, 30. August 2012

Vom Blockierer zum ReformerDie wundersame Wandlung des Herrn Samaras

Vom Blockierer zum ReformerDie wundersame Wandlung des Herrn Samaras

Der griechische Premier Antonis Samaras ist wie verwandelt. Der einstige Blockierer gibt sich inzwischen als Reformer. Mit Erfolg: Griechenlands Chancen auf einen Verbleib im Euro sind gestiegen, die Bürger schöpfen Mut.

Antonis Samaras mit Kanzlerin Angela Merkel: Erstaunliche Wandlung. Quelle: dpa
Antonis Samaras mit Kanzlerin Angela Merkel: Erstaunliche Wandlung. Quelle: dpa
 
Brüssel/BerlinVom Saulus zum Paulus - dem biblischen Vorbild scheint der griechische Premier ernsthaft nachzueifern. Als Antonis Samaras noch die konservative Opposition anführte, galt er vor allem als Blockierer. Er weigerte sich lange, die Reformvereinbarungen mit dem IWF und der Euro-Zone zu unterschreiben. Und bis zur Parlamentswahl im Juni versprach er den Griechen immer wieder, schmerzhafte Sparmaßnahmen doch noch abwenden zu können.
Nach der Sommerpause erleben Griechenlands Geldgeber plötzlich einen ganz anderen Samaras. „Die Wandlung vom Blockierer zum Reformer ist wirklich erstaunlich“, sagte ein hochrangiger Diplomat der Euro-Zone dem Handelsblatt. Im Gespräch mit Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker vergangene Woche in Athen habe Samaras „einen ganz ausgezeichneten Eindruck gemacht“. Der neue griechische Ministerpräsident wolle das Richtige.

 Und er vermittle den Eindruck, dass er es politisch auch durchsetzen könne. Das unterscheide ihn von seinem Vorgänger Lucas Papademos. Der parteilose Ökonom hatte in seiner kurzen Amtszeit von November 2011 bis Mai 2012 nicht viel ausrichten können gegen die Widerstände in den Parteien und im Beamtenapparat. So war der letzte Rest Vertrauen in die Reformfähigkeit Griechenlands verloren gegangen.
Doch Samaras hat jetzt wieder Boden gutgemacht - auch in Berlin. Ein Austritt Griechenlands aus der Währungsunion ist für die Regierungskoalition kein Thema mehr. Das hat Bundeskanzlerin Angela Merkel bereits nach dem Besuch des Griechen am vergangenen Freitag klargestellt. Die Euroskeptiker im schwarz-gelben Lager nahmen das widerspruchslos hin - bis auf CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt. Der isolierte sich völlig mit seiner jüngsten Griechenland-Attacke. Sogar CSU-Chef Horst Seehofer ging auf Distanz.


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