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Mittwoch, 26. Juni 2013

Drei Experten hätten den möglichen Verlust auf acht Milliarden Euro geschätzt. „La Repubblica“ bezifferte das potenzielle Minus auf 8,1 Milliarden Euro.

RISKANTE FINANZGESCHÄFTEItalien droht Milliardenverlust aus Derivate-Deal

Italien droht Berichten zufolge ein milliardenschwerer Verlust aus Finanzgeschäften. Die riskanten Wetten stammen aus den 1990er-Jahren, weshalb der Deal auch ein schlechtes Licht auf EZB-Präsident Draghi werfen könnte.
Italienische Euro-Münze: Italien drohen Milliardenverluste aus einem Derivate-Geschäft. Quelle: dpa
Italienische Euro-Münze: Italien drohen Milliardenverluste aus einem Derivate-Geschäft.Quelle: dpa
MailandDie „Financial Times“ (FT) und „La Repubblica“ zitierten am Mittwoch aus einem Bericht des italienischen Finanzministeriums zu Kreditgeschäften des Landes in der ersten Jahreshälfte 2012, demzufolge acht Derivate-Deals mit ausländischen Banken im Nennwert von insgesamt 31,7 Milliarden Euro umgeschichtet wurden. Dadurch konnten Zahlungen an die Banken über einen längeren Zeitraum gestreckt werden, aber zum Teil zu ungünstigen Bedingungen, wie die „FT“ berichtete.
Drei Experten hätten den möglichen Verlust auf acht Milliarden Euro geschätzt. „La Repubblica“ bezifferte das potenzielle Minus auf 8,1 Milliarden Euro.

Die Ratings der Euro-Länder

Den Zeitungen zufolge stammen die Derivate-Verträge aus den 1990er-Jahren, als die italienische Regierung Vorauszahlungen von Banken verwendet habe, um die Defizit-Ziele der Europäischen Union zur Einführung des Euro zu erreichen. „In den 1990ern wurden viele Fehler gemacht, um Italien in den Euro hineinzubekommen und heute wandeln sie sich in höhere Schulden versteckt in offiziellen Konten“, zitierte „La Repubblica“ einen Regierungsvertreter. Das Finanzministerium war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.
Der Deal könnte auch ein schlechtes Licht auf EZB-Präsident Mario Draghi werfen. Denn der Notenbanker arbeitete bis 2002 als hoher Beamter im italienischen Finanzministerium, wechselte dann allerdings zu Goldman Sachs. Die „FT“ berichtet, er habe enge Beziehungen zum Leiter der Abteilung für Schulden und Defizitberechnung gehabt. Ein EZB-Sprecher wollte gegenüber der „FT“ keinen Kommentar abgeben.

1 Kommentar:

  1. Der Petitionsausschuss des deutschen Bundestages empfiehlt Rechtsbestand (Klagen) gegen die beteiligten Banken und Griechenland bezüglich der ZwangsCAC...

    Das ist doch schon mal eine sehr interessante Stellungnahme!

    Bin mal gespannt, was nun selbiger Ausschuss des EU Parlamentes diesbezüglich so von sich gibt. Das kann noch interessant werden...

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