Stuttgart - Die Schweizer Großbank UBS kommt nicht aus den Schlagzeilen: Nach Informationen der Stuttgarter Nachrichten hat die Staatsanwaltschaft Mannheim ihre Ermittlungen gegen die Bank wegen des Verdachts der Beihilfe zur Steuerhinterziehung ausgeweitet. Staatsanwalt Peter Lintz bestätigte, dass die „Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen vier namentlich benannte Verantwortliche sowie Mitarbeiter des UBS-Konzerns eingeleitet“ habe.
Den Bankmitarbeitern wird vorgeworfen, deutschen Steuerpflichtigen dabei geholfen haben, Geld am Fiskus vorbei in die Schweiz transferiert zu haben. Im Zuge der Ermittlungen hat es zudem weitere Hausdurchsuchungen gegeben. Staatsanwalt Lintz sagte den Stuttgarter Nachrichten: „Ermittler haben im Oktober in den Privatwohnungen der Beschuldigten sowie in der UBS-Zentrale in Frankfurt Durchsuchungen vorgenommen.“ Dabei seien umfangreiche Datensätze beschlagnahmt worden.
Die UBS-Affäre, die Ende 2012 bekannt geworden war, betrifft Steuerhinterzieher aus dem ganzen Bundesgebiet. Auch bei einem Kunden der Bank mit Wohnsitz in München hat es inzwischen eine Durchsuchung gegeben. „Dieser Kunde steht im Verdacht, einen siebenstelligen Euro-Betrag mit Hilfe der Bank in die Schweiz transferiert zu haben“, sagte Lintz. Die Staatsanwaltschaft hat bislang Ermittlungen gegen etwa ein Dutzend UBS-Kunden wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung eingeleitet.
Der Chef der Deutschen Steuergewerkschaft, Thomas Eigenthaler: „Der Vorgang um die UBS zeigt, dass die groß angekündigte Weißgeldstrategie dieser Bank noch nicht glaubhaft umgesetzt ist.“ Der deutsche Fiskus sei gut beraten, die Geschäftsmodelle der Bank weiterhin kritisch unter die Lupe zu nehmen. „Für Banken, die den Geruch der Steuerhinterziehung mit sich herum tragen, darf in Deutschland kein Platz sein“, so Eigenthaler.