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Montag, 21. Oktober 2013

Raoul Weil soll Amerikanern beim Verstecken von Milliarden-Vermögen vor dem Fiskus geholfen haben. Jetzt wurde der frühere Chef der weltweiten Vermögensverwaltung der UBS in einem Hotel in Bologna festgenommen.


SteuerhinterziehungFrüherer Top-Banker der UBS festgenommen

 ·  Raoul Weil soll Amerikanern beim Verstecken von Milliarden-Vermögen vor dem Fiskus geholfen haben. Jetzt wurde der frühere Chef der weltweiten Vermögensverwaltung der UBS in einem Hotel in Bologna festgenommen.
Mit Raoul Weil waren 2008 die anrüchigen Geschäfte der Schweizer Großbank UBS für amerikanische Steuerflüchtlinge offenbar geworden. Weil stand als Leiter der internationalen Vermögensverwaltung weit oben in der Bankhierarchie. Aber die Anklage im November 2008 und der internationale Haftbefehl liefen ins Leere.
Nunmehr wurde dem in der Schweiz lebenden Mann eine Reise nach Italien zum Verhängnis. Die Polizei nahm ihn in einem Hotel in Bologna fest. Dort hatte er sogar riskiert, unter eigenem Namen zu übernachten. Die italienischen Justizbehörden hätten ein Auslieferungsverfahren gegen ihn eröffnet, schreibt die Nachrichtenagentur Ansa.
Die Amerikaner verdächtigen den früheren Top-Banker, rund 20.000 ihrer Staatsbürger bei der Hinterziehung von 20 Milliarden Dollar Vermögen geholfen zu haben. Nach Erhebung der Anklage hatte sich die UBS von Weil getrennt.
Die Bank wollte sich am Montag gegenüber dem Schweizer Radio DRS nicht äußern. Weil selbst hat die Vorwürfe gegen ihn stets bestritten. Der Vierundfünzigjährige war zuletzt wieder in einer Schweizer Vermögensverwaltung tätig. Die UBS hatte mit der Auslieferung amerikanischer Kundendaten und der Zahlung von 780 Millionen Dollar 2009 ihre Amerika-Probleme bereinigt. Ein öffentlicher Prozess gegen Weil in den Vereinigten Staaten könnte indes für die Bank durch die dort verhandelten Interna ein weiteres Mal unangenehm werden.
Amerika geht seit einigen Jahren rigoros gegen mutmaßliche Steuerhinterzieher und ihre Helfer vor. Dabei sind vor allem Schweizer Banken ins Visier der Ermittler geraten. Zahlreiche Geldinstitute zogen sich bereits aus Amerika zurück und nehmen keine Kunden mehr aus Amerika an.

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