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Dienstag, 19. November 2013

ich bin nun wahrlich kein SPD-Anhänger....aber sprechen sie mir aus der Seele....// Der Dispokredit beim Girokonto ist für die Kunden praktisch, aber teuer. Viele Banken kassieren mit hohen Zinsen ab. In den Koalitionsgesprächen will die SPD eine Deckelung durchsetzen, doch die Union stellt sich quer.

SPD NIMMT BANKEN INS VISIERAngriff auf die Dispozinsen

exklusivDer Dispokredit beim Girokonto ist für die Kunden praktisch, aber teuer. Viele Banken kassieren mit hohen Zinsen ab. In den Koalitionsgesprächen will die SPD eine Deckelung durchsetzen, doch die Union stellt sich quer.
Große Last: Dispozinsen beim Girokonto sind für die Kunden praktisch, aber teuer. Daran will die SPD rütteln. Quelle: Getty Images
Große Last: Dispozinsen beim Girokonto sind für die Kunden praktisch, aber teuer. Daran will die SPD rütteln.Quelle: Getty Images
Berlin0,25 Prozent – so niedrig ist derzeit der Leitzinssatz der Europäischen Zentralbank (EZB). Und es könnte sogar noch weiter nach unten gehen. EZB-Chef Mario Draghi ließ bereits wissen, dass er noch Luft nach unten sehe. Er gehe davon aus, dass die Zinsen für einen längeren Zeitraum auf dem gegenwärtigen oder einem niedrigeren Niveau bleiben werden, hatte er jüngst verkündet. Die EZB will auf diese Weise die Konjunktur zusätzlich ankurbeln und eine als schädlich geltende Deflation (fallende Preise) verhindern. Die Nebenwirkungen dieser Rekordniedrigzinspolitik sind jedoch fatal.
Der niedrige Zins wirkt sich auf praktisch jeden Privatkunden und Verbraucher aus, trifft Käufer von Immobilien genauso wie Sparer oder diejenigen, die eine Lebensversicherung haben oder sie abschließen wollen. Bei der Weitergabe der Zinsvorteile lassen sich Banken in der Regel einige Wochen Zeit. Bei Immobilien- und Ratenkrediten profitieren die Kunden normalerweise schneller. Nur beim Dispo tun sich die Geldinstitute schwer. „Da gibt es keine Konkurrenz, die Leute wechseln nicht das Girokonto wegen des zu hohen Dispozinses und da dauert das immer ewig lange“, sagte Hermann-Josef Tenhagen, der „Finanztest“-Chefredakteur, vor kurzem im Deutschlandfunk. Die Gründe dafür liegen für Tenhagen auf der Hand. „Jedes Prozent Dispozins mehr ist für die Banken 400 Millionen Euro mehr in der Kasse.“

Folgen der Leitzinssenkung

Für die Kunden ist allerdings nicht nachvollziehbar, dass bei einem Leitzins von 0,25 Prozent die Überziehungszinsen immer noch bei etwa zwölf Prozent liegen, bei der Targobank sogar knapp 14 Prozent. Noch teurer wird es, wenn man sein Konto über den vereinbarten Disporahmen hinaus belastet. Dann drohen Zinssätze von 15 Prozent und mehr. In Einzelfällen sogar von über 22 Prozent, hat die Stiftung Warentest jüngst ermittelt. Tenhagen spricht von einem „sehr deutschen Phänomen“. So liege der Dispo in Österreich bei fünf bis sechs Prozent, in Holland bei acht.
In diese Richtung denkt auch die Politik. In den Koalitionsverhandlungen mit der Union will die SPD einen gesetzlich gedeckelten Zinssatz von acht Prozent oberhalb des von der Bundesbank festgelegten Basiszinssatzes durchsetzen. Dieser liegt aktuell bei minus 0,38 Prozent, der maximale Dispozins läge deshalb aktuell bei 7,62 Prozent. In der Unterarbeitsgruppe Verbraucherpolitik wurde der Vorschlag allerdings von CDU/CSU abgelehnt. In der Arbeitsgruppe Finanzen sollte das Thema noch einmal aufgegriffen werden. Der Chefhaushälter der Unions-Bundestagsfraktion, Norbert Barthle (CDU), der der AG angehört, sagte dazu Handelsblatt Online: „Es liegen Kompromissvorschläge vor, über die noch verhandelt wird.“
Konkreter wurde Michael Meister, Vize-Vorsitzende der Unions-Bundestagsfraktion. Er machte für die Unions-Seite deutlich, dass es bei den Zinsen keine Bewegung hin zur SPD geben wird. „Mit den Vorschlägen der SPD wird die Verschuldung der Privatleute eher gefördert als abgebaut“, sagte Meister Handelsblatt Online. Im Übrigen seien schon zahlreiche Bankleistungen gebührenfrei, man denke nur an das gebührenfreie Konto.
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2 Kommentare:

  1. Österr. hat die gleichen Konditionen. BAWAG zb: http://www.bawagpsk.com/BAWAGPSK/PK/Konto/KontoBoxen/119896/kontobox-basis.html 13%. Der Zinssatz ist ja nicht nur eine Funktion der Finanzierung, sondern auch der Ausfälle. das ist unbesichertes Geld und es gibt viele Ausfälle. Arbeitslosigkeit, Privatinsolvenz, und die Bank kann 90-100% von dem Geld abschreiben. Im Vergleich dazu ist bei Hypothekarkrediten die Bank oft bis 100% besichert - daraus erklärt sich die Differenz.

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  2. ein weiterer Kostentreiber sind die Basel-RL zur Eigenkapitalunterlegung: http://www.fondsprofessionell.at/news/professionell-analysiert-kommentiert/nid/ueberziehungszinsen-deckeln-bloss-nicht/gid/1011251/ref/4/

    wem ist außerdem daran gelegen, die Menschen noch weiter in die Verschuldung zu treiben? ist doch gut, wenn die Inanspruchnahme des Überziehungskredits teuer ist, dann überlegt man es sich vielleicht eher, sich für alltägliche Konsumausgaben zu verschulden.

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