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Dienstag, 24. Dezember 2013

Tausenden Griechen wird die Steuer auf ihre Autos zu teuer. Sie stehen Schlange, um ihre Nummernschilder zurückzugeben. Der frühere Verkehrsminister fährt ohne Zulassung weiter.

Kfz-Steuer zu teuerGriechen melden Autos ab

 ·  Tausenden Griechen wird die Steuer auf ihre Autos zu teuer. Sie stehen Schlange, um ihre Nummernschilder zurückzugeben. Der frühere Verkehrsminister fährt ohne Zulassung weiter.
© APVergrößernEin Polizist entfernt ein gefälschtes Kennzeichen vom Auto des früheren Verkehrsminister Michalis Liapis.
Tausende Autofahrer in Griechenland melden vor dem Jahreswechsel ihre Autos ab, weil sie die Kfz-Steuern für 2014 nicht bezahlen können oder wollen. Am Montag bildeten sich lange Warteschlangen in den Steuerämtern, Autofahrer wollten die Nummernschilder ihrer Autos zurückgeben, wie das griechische Fernsehen zeigte. „Wir haben bislang (2013) etwa 70.000 Rückgaben“, sagte der für die Einnahmen zuständige Generalsekretär des Finanzministeriums, Charis Theocharis.
Nicht jeder hört allerdings auch auf, Auto zu fahren. Am Dienstag haben Polizisten den früheren Verkehrsminister Michalis Liapis erwischt: Er war mit gefälschten Nummernschildern und ohne Versicherung unterwegs, um sich das Geld zu sparen.
Wer sich es leisten kann, steigt vielfach auch auf Kleinwagen um. „Wir fahren jetzt ein kleines Auto und zahlen 120 Euro. Wir können die 265-Euro-Verkehrssteuer für unseren 1,6 Liter Mittelklassewagen nicht mehr zahlen“, erklärte der 52-Jährige Elektrotechniker Giorgos Magoufis.
Wegen der harten Sparmaßnahmen des Euro-Krisenlandes sind die Einkommen der Griechen nach Schätzungen der Gewerkschaftsverbände (GSEE-ADEDY) seit 2009 durchschnittlich um fast 40 Prozent gefallen. Um mehr Einnahmen in die Staatskassen zu bekommen, müssen Autofahrer von teuren Wagen eine Luxussteuer von bis zu 1320 Euro entrichten. Nach Schätzungen des Autohandels wurden seit 2009 mehr als eine Million Fahrzeuge abgemeldet.
Griechenlands Automarkt liegt am Boden. Von Januar bis Ende November sanken die Neuzulassungen nach Zahlen des Branchenverbandes ACEA um 40 Prozent auf nur noch rund 55.000 Fahrzeuge. Dies war der stärkste Rückgang in der Europäischen Union.

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