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Dienstag, 17. Dezember 2013

Während des Fiskalkrachs in Washington im Oktober rügte die Regierung in Peking die Amerikaner – und kaufte doch munter weiter ihreStaatsanleihen

Doppeltes SpielChina kauft trotz des Fiskalkrachs Treasuries zu

 ·  Während des Fiskalkrachs in Washington im Oktober rügte die Regierung in Peking die Amerikaner – und kaufte doch munter weiter ihreStaatsanleihen. Der Bestand liegt nun fast so hoch wie zuletzt im Sommer 2011.
Im Oktober erschreckten die Vereinigten Staaten die Welt mit einem fiskalischen Drama: 16 Tage lang blieben Ministerien und Behörden teilweise geschlossen weil die Republikaner der Regierung von Barack Obama die Ausgabenbewilligungen verweigerten. Von den angeblichen großen wirtschaftlichen Schäden, die damals unter dem kommunikativen Trommelfeuer der Regierung viele Schlagzeilen beherrschten, hört man heute nicht mehr viel. Privater Verbrauch und auch das verarbeitende Gewerbe zeigten im Oktober, so weiß man heute dank der Statistik, keine Schwächen.
Auch eine weitere internationale Statistik belegt nun, dass der Lärm um den Stillstand übertrieben war. China, der größte Auslandsgläubiger der Vereinigten Staaten, kaufte im Oktober munter weiter amerikanische Staatsanleihen, wie Daten des Finanzministeriums in Washington belegen. Chinesische Offizielle rügten damals zwar medienwirksam die Vereinigten Staaten und forderten, dass diese ihr fiskalisches Haus in Ordnung brächten. Wo es nicht um Worte, sondern um Geld ging, kauften die Chinesen aber weiter.
Tatsächlich stieg der Bestand an Schuldtiteln der amerikanischen Regierung in chinesischer Hand im Oktober auf 1304,5 Milliarden Dollar, ein Plus von 10,7 Milliarden Dollar gegenüber September. Höher lag Chinas Treasury-Polster zuletzt im Juli 2011 mit 1314,9 Milliarden Dollar. Diese Statistik des Finanzministeriums in Washington bezieht sich allein auf Festlandchina, nicht aufHongkong. Ein Grund für den Zuwachs mag auch sein, dass der Verzicht der Notenbank Federal Reserve im September auf eine Rücknahme ihrer Anleihekäufe Sorgen vor einem Kurssturz dämpften.
Derweil zeichnet sich in Washington ab, dass nachdem Abgeordnetenhaus auch der Senat noch in dieser Woche den Fiskalkompromiss annehmen wird. Damit ist das Risiko für
Haushaltsquerelen wie im Oktober bis 2015 weitestgehend ausgeräumt. Das sollte den Börsen Auftrieb verschaffen, ebenso wie die guten Konjunkturdaten am Montag. Der Dow-Jones-Index schloss 0,8 Prozent im Plus mit 15.885 Punkten. Der S&P-500-Index stieg um 0,6 Prozent auf 1787 Punkte. Der Nasdaq-Index erreichte 4029,5 Punkte, ein Plus von 0,7 Prozent.

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