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Freitag, 21. Februar 2014

Das Land stoppt die Ausgabe von Anleihen, Russland kauft nicht. Die Ratingagentur Standard & Poor's stufte die Kreditwürdigkeit der Ukraine herab. Die Ukraine steht kurz vor der Zahlungsunfähigkeit.

ANLEIHENUkraine droht der Staatsbankrott

Das Land stoppt die Ausgabe von Anleihen, Russland kauft nicht. Die Ratingagentur Standard & Poor's stufte die Kreditwürdigkeit der Ukraine herab. Die Ukraine steht kurz vor der Zahlungsunfähigkeit.
Ukrainische Oppositionelle rasten hinter Barrikaden: „Wir denken, dass die Zukunft der gegenwärtigen Führung in der Ukraine derzeit unsicherer ist als jemals seit Beginn der Proteste im November 2013“, erklärte S&P. Quelle: dpa
Ukrainische Oppositionelle rasten hinter Barrikaden: „Wir denken, dass die Zukunft der gegenwärtigen Führung in der Ukraine derzeit unsicherer ist als jemals seit Beginn der Proteste im November 2013“, erklärte S&P.Quelle: dpa
SydneyDie Ukraine stoppt die Ausgabe von fünfjährigen Anleihen im Volumen von zwei Milliarden Dollar. Die Regierung hatte gehofft, dass Russland die Papiere kauft und so hilft, einen Staatsbankrott abzuwenden.
Zuvor hat die US-Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) wegen der anhaltenden Unruhen die Kreditwürdigkeit der Ukraine zum zweiten Mal innerhalb von drei Wochen herabgestuft. S&P senkte am Freitag die Bonitätsnote für langfristige Schuldtitel um eine Stufe auf „CCC“. Das Rating deutet an, dass das Land kurz vor der Zahlungsunfähigkeit steht. Nur hoch spekulative Investoren kaufen Anleihen von Ländern mit solchen Ratings.
Es droht eine weitere Herabstufung, denn die Experten beurteilen den Ausblick als negativ. Die Lage in der Ukraine habe sich erheblich verschlechtert und das Risiko von Zahlungsausfällen sei gestiegen, begründete die Ratingagentur ihre Entscheidung.
Es wachse die Unsicherheit, ob Russland die Ukraine in diesem Jahr weiter unterstützen werde. Die Regierung in Kiew laufe damit verstärkt Gefahr, ihre Schulden nicht bedienen zu können. „Wir denken, dass die Zukunft der gegenwärtigen Führung in der Ukraine derzeit unsicherer ist als jemals seit Beginn der Proteste im November 2013“, erklärte S&P.

Ratingagenturen ABC

Die politische Situation in der Ukraine habe sich "erheblich verschlechtert", hieß es in einer Erklärung. Der Ausblick bleibe negativ, weil es "Ungewissheit" darüber gebe, ob Russland dem Land im Laufe des Jahres weiter finanzielle Hilfen zur Verfügung stellen werde. Deshalb habe sich die Fähigkeit der ukrainischen Regierung, ihre Auslandsschulden zu finanzieren, verschlechtert. Kiew muss in diesem Jahr Schulden in Höhe von 13 Milliarden Dollar (9,5 Milliarden Euro) zurückzahlen.
Die Ukraine steckt nicht nur in einer politischen, sondern auch in einer wirtschaftlichen Krise. Die Unruhen begannen im November, weil die Regierung ein lange ausgehandeltes Abkommen zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit der EU auf Eis legte und sich Russland zuwandte. Moskau sagte Kiew daraufhin einen Notkredit von 15 Milliarden Dollar und billigeres Gas zu. Die Opposition warf Janukowitsch deshalb vor, die Ukraine an Russland zu verkaufen. Nach Zahlung einer ersten Tranche von drei Milliarden Dollar Ende Dezember hat Moskau für diese Woche die Zahlung der zweiten angekündigt.

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