Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat bei der Eroberung der irakischen Stadt Mossul nach Angaben der Regierung in Bagdad zahlreiche Waffen und Fahrzeuge aus Armeebeständen in ihren Besitz gebracht.
"Beim Fall von Mossul haben wir viele Waffen verloren", sagte der irakische Ministerpräsident Haider al-Abadi im Staatsfernsehen. Unter anderem seien bei den Kämpfen im Juni vergangenen Jahres 2300 gepanzerte Geländefahrzeuge vom Typ Humvee in die Hände der Extremisten gefallen.
Der Wert der von den USA gelieferten Fahrzeuge dürfte mehrere hundert Millionen Dollar betragen. Im vergangenen Jahr hatte das US-Außenministerium eine Lieferung von eintausend mit Waffensystemen bestückten Humvees an den Irak genehmigt, die knapp 560 Millionen Dollar kosten sollten.
Die IS-Miliz hatte die Armee am 10. Juni 2014 ausMossul, der zweitgrößten Stadt des Landes, vertrieben. Die Dschihadisten kontrollieren inzwischen weite Gebiete im Nordirak. Dabei fielen ihnen große Mengen an Waffen und Munition sowie andere Rüstungsgüter in die Hände, die von den fliehenden Armeeeinheiten zurückgelassen wurden. Die gepanzerten Militärfahrzeuge aus US-Produktion setzen sie auch immer wieder für Sprengstoffanschläge auf die Armee ein.
Den Regierungstruppen gelang es in den vergangenen Wochen zwar, Stellungen des ISnördlich der Hauptstadt Bagdad zurückerobern. Die Einnahme der westlich von Bagdad gelegenen Provinzhauptstadt Ramadi durch die Miliz Mitte Mai bedeutete aber einen schweren Rückschlag für die irakischen Truppen. © AFP