Gesamtzahl der Seitenaufrufe

Freitag, 29. Mai 2015

Die Ukraine muss 2015 fast acht Milliarden Dollar (7,3 Milliarden Euro) zurückzahlen, den dicksten Brocken Ende des Jahres – 4,3 Milliarden Dollar (3,9 Milliarden Euro) – darunter drei Milliarden Dollar (2,7 Milliarden Euro) an den Gläubiger Russland.

smaller_textlarger_text
"Ein Schuldenschnitt ist notwendig, um die Ziele des IWF für die mittelfristige Schuldentragfähigkeit der Ukraine zu erreichen"
Gläubiger der Ukraine wollen eine Schuldenspirale und einen Vertrauensverlust wie in Griechenland verhindern. Ein erster Umstrukturierungs-Vorschlag einer Gruppe von Gläubigern für rund 18 Milliarden Euro würde die Laufzeiten bis zu 10 Jahre verlängern und Zinszahlungen reduzieren, so eine Person mit Insiderwissen.
Die Gläubigergruppe unter Leitung der US-Investmentgesellschaft Franklin Templeton hält ukrainische Anleihen für etwa 8 Milliarden Euro. Der Vorschlag würde die Zins- und Tilgungslast der Ukraine um etwa 450 Millionen Euro senken, so das Konzept. Franklin Templeton ist der größte Einzelgläubiger der Ukraine, gefolgt von Russland. Es hatte die Schulden aus der Regierungszeit des ehemaligen Präsidenten Viktor Janukowitsch übernommen, bevor der im Februar 2014 gestürzt wurde.
In einer ersten Reaktion wies die Regierung in Kiew das Angebot zurück – sie will einen Schuldenschnitt, kein Moratorium. “Das ist notwendig, um die Ziele des Internationalen Währungsfonds (IWF) für die mittelfristige Schuldentragfähigkeit der Ukraine zu erreichen,” so das Finanzministerium.
Die Ukraine muss 2015 fast acht Milliarden Dollar (7,3 Milliarden Euro) zurückzahlen, den dicksten Brocken Ende des Jahres – 4,3 Milliarden Dollar (3,9 Milliarden Euro) – darunter drei Milliarden Dollar (2,7 Milliarden Euro) an den Gläubiger Russland.
Russlands Präsident Wladimir Putin und die Regierung drohen mit rechtlichen Schritten, sollte die Ukraine die fälligen Milliarden für Eurobonds nicht zurückzahlen. Das würde den Druck auf die Ukraine während der Bemühungen um eine Feuerpause im Osten spürbar erhöhen – kommen ausstehende Gazprom-Forderungen für Energie von fast 27 Milliarden Euro noch dazu.
Im März 2014 hatte Russland die Krim annektiert und in der Ostukraine einen separatistischen Konflikt entfacht. Die ukrainische Wirtschaft schrumpfte im ersten Quartal um fast 18 Prozent.
Der IWF erarbeitet bis Mitte Juni eine Zwischenbilanz über die Finanzlage der Ukraine.
su mit Reuters

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen