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Donnerstag, 24. September 2015

Eine Entwicklung die nach dem Nahtod-Erlebnis der grössten Bank der Schweiz vor sieben Jahren und zahlreichen milliardenteuren Skandalen allerdings zwingend war.

Sergio Ermotti: Schluss mit der Angstkultur

Es muss wohl ein spezieller Moment für 300 Top-Manager der UBS gewesen sein, als der Chef der grössten Bank der Schweiz am Hauptsitz in Zürich, die folgende Worte an sie richtete:
Es sei akzeptabel Fehler zu begehen, wenn man grössere Risiken eingehe, solange es sich um ehrliche Fehler handle.» Dies berichtete die «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) am Mittwoch.
Vor allem Risiken abgebaut
Ermottis Aufruf an seine Topleute, die Einstellung gegenüber Risiken bei Neugeschäften zu ändern, ist erstaunlich, angesichts der Tatsache, dass die UBS nach der Finanzkrise stärker als andere Finanzinstitute risikoreiche Geschäftsfelder abbaute.
Eine Entwicklung die nach dem Nahtod-Erlebnis der grössten Bank der Schweiz vor sieben Jahren und zahlreichen milliardenteuren Skandalen allerdings zwingend war.
Doch offenbar hat der damit einhergehende – und auch gewollte – Kulturwandel zu einer Scheu vor Risiken, ja Angstkultur innerhalb der UBS geführt. Und die ist im Banking, wo es um das Eingehen und Berechnen von Risiken geht, geschäftsschädigend.
Denn Ermotti fürchtet, dass legale Geschäfte nicht zum Abschluss kommen könnten. Und dies schade der Bank und dem Kunden gleichermassen, sagte er zu seinen Kaderleuten.
Toleranz walten lassen
Daher fordert der gebürtige Tessiner, einen «gewissen Grad an Toleranz gegenüber Fehlern» walten lassen. Anstatt ein Geschäft von vornherein abzuweisen, weil es womöglich schief gehen könnte, sollte man sich im Team und mit Vorgesetzen absprechen, so der UBS-Chef weiter.
Nulltoleranz herrsche aber nach wie vor gegenüber illegalem beziehungsweise compliancewidrigem Verhalten, betonte der Bankchef.
Die UBS unternimmt denn auch einiges, um das regelkonforme Verhalten ihrer fast 60'000 Mitarbeitern sicher zu stellen. Dafür hat die Bank in Polen und in den USA eigene «Überwachungszentralen» eingerichtet. Unlängst gab die UBS bekannt, diese personell weiter aufzustocken, wie auch finews.ch berichtete.

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