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Montag, 19. September 2016

Nach Informationen der F.A.Z. war schon dieses Treffen auf Initiative des Bundesfinanzministeriums, dem Großaktionär der Commerzbank, anberaumt worden.

Aktie deutlich im MinusRekordstrafe bringt Deutsche Bank in Bedrängnis

Es wird brenzlig, wenn die Strafe gegen die Deutsche Bank nur annähernd so hoch ausfällt, wie angedroht. Sie hat mit deutlich weniger als 14 Milliarden Dollar gerechnet. Eine Kapitalerhöhung scheint schwierig. Was bleibt?
 von  UND CHRISTOPH SCHERBAUM
© LUKAS KREIBIGDurcheinandergewirbelt: Die Deutsche Bank hatte offenbar nicht annähernd mit einer solch hohen Strafe gerechnet.
Amerika hat eine Rekordstrafe gegen die Deutsche Bank angekündigt. Satte 14 Milliarden Dollar sind gefordert. Wenn die Strafe am Ende der Verhandlungen nur annähernd so hoch wäre, könnte das der Deutschen Bank das Genick brechen. Zurückgestellt für alle wahrscheinlichen Rechtsrisiken hat sie derzeit nur 5,5 Milliarden Euro. Da daraus aber auch noch andere große Fälle wie etwa Geldwäschevorwürfe in Russland beglichen werden sollen, rechnen etwa die Analysten der Berenberg Bank damit, dass nur etwa 3 Milliarden davon für den Hypothekenstreit in Amerika reserviert sind.
Alles was darüber hinaus geht, wird für die Bank zum Problem. Sie müsste es als Verlust verbuchen, was ihr Eigenkapital erheblich drücken würde. Doch gerade bei diesen Kapitalpuffern für schlechte Zeiten verstehen wiederum die Bankenaufseher keinen Spaß. Eine Kapitalerhöhung über die Börse wäre eine Lösung. Doch gerade wegen der Rechtsrisiken will im Moment keiner Aktien von europäischen Banken kaufen. Und zu dem derzeit mickrigen Kurs müsste die Bank sehr viel neues Papier ausgeben, um überhaupt auf eine nennenswerte Summe zu kommen. Das wiederum ist schlecht für die bestehenden Anteilseigner.
Eine Beteiligung des Staates an Deutschlands größter Bank gilt daher vielerorts schon nicht mehr als ausgeschlossen. Ähnlich hatte es der Bund schließlich schon einmal mit der Commerzbank in der Finanzkrise getan, an der er noch heute 15 Prozent hält. Im Volk kommen solche Bankenrettungen aber  gar nicht gut an. So könnte auch ein anderes zuletzt diskutiertes Szenario wieder an Aktualität gewinnen: eine Fusion der Deutschen Bank mit der Commerzbank. Zu ersten Gesprächen hatten sich die Vorstandsvorsitzenden John Cryan und Martin Zielke schon im August einmal zusammengesetzt, sie aber nach allem was zu hören ist, sogleich wieder aufgegeben. Nach Informationen der F.A.Z. war schon dieses Treffen auf Initiative des Bundesfinanzministeriums, dem Großaktionär der Commerzbank, anberaumt worden.

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